Kaiserkreuz

Beschreibung

Beim Kaiserkreuz handelt es sich um einen aus Bruchsteinen aufgemauerten und weiß verputzten Giebelbildstock mit einem mit Tonziegeln gedeckten Satteldach und einer tiefen, durch ein schmiedeeisernes Gitter gesicherten Nische.
Der Bildstock wurde zum Schutz von Acker und Fluren errichtet und zuletzt 1998 renoviert. Die ursprünglich im Bildstock befindliche wertvolle Schnitzstatue Muttergottes mit Kind (Anfang 16. Jh.) wurde ebenfalls restauriert und befindet sich seither aus Sicherheitsgründen in privater Verwahrung.

Legende, Geschichte, Sage

Beim Kaiserkreuz erfolgte bis ins ausgehende 20. Jh. alljährlich die österliche Speisensegnung für die umliegenden Gehöfte, wobei hier bereits um 9.00 Uhr morgens die erste Station des Pfarrers war.
Bis heute wird der Bildstock auch beim Räuchern während der Rauhnächte miteingebunden. Erfolgte das Räuchern von Haus und Hof in früheren Zeiten während der Rauhnächte dreimal (24. und 31. Dezember sowie 6. Jänner), so findet es am Kaiserhof inzwischen nur mehr einmal statt.

Im Franziszeischen Kataster ist der Hof als vulgo Keiser eingetragen.

Tradition des "Weihschwammholens":
Zu den österlichen Traditionen im Görtschitztal und dementsprechend auch am Kaiserhof in Filfing zählte bis in die zweite Hälfte des 20. Jhs. das sogenannte Weihschwammholen. In diesem Zusammenhang traf man sich am Karsamstag in aller Früh vor der Pfarrkirche in Klein St. Paul, wo man mit einem Zunderschwamm bei einem vor der Kirche entzündeten Holzstoß, der vom Pfarrer gesegnet wurde, Feuer holte. Zu diesem Zweck wurde ein längerer Draht durch den Baumschwamm hindurchgezogen und der Schwamm solange in das Feuer gelegt, bis er glühte. In diesem Zustand hat man den Schwamm dann nach Hause getragen und damit den Küchenherd eingeheizt, auf welchem anschließend der Osterschinken gekocht wurde.