Prof. Heinrich Ebner (1911 - 1998), akad. Maler und Graphiker, Altbürgermeister und Ehrenbürger von Velden, wurde am 22. August 1911 als Sohn des Architekten und Stadtbaumeisters Crysanth Ebner in Klagenfurt geboren. Nach Volks- und Realschule in Klagenfurt studierte er zunächst zwei Semester Architektur an der Technischen Hochschule in Wien und angewandte Malerei und Künstlerische Werbegraphik an der Kunstgewerbeschule bei Prof. Löffler, dann vier Jahre an der Akademie der bildenden Künste bei den Prof. Fahringer und Andri und Kunstpädagogik. Schon mit 24 Jahren präsentierte er Arbeiten in der Wiener Secession und erhielt den staatlichen Studienpreis.
Ebner gründete nach seiner Rückkehr in die Heimat 1936 die „Kärntner Werkhütte“ und wurde Mitglied des Kärntner Kunstvereins. Bekannt wurde er durch seine künstlerische Werbegraphik – sein Plakat zum Villacher Kirchtag findet heute noch Verwendung -, seine Wandbilder (Sgraffito-Fries am Neuen Markt in Wien) in Sgraffito-, Fresco- bzw. Secco-Technik und in Naturstein- oder Glasmosaik und seine Arbeiten als „Kriegsmaler“. Für seinen Heimatort Velden gestaltete er das Gemeindewappen neu und schuf Mosaiken und Graffiti an mehreren Gebäuden.
Zu Ebners nationalsozialistischer Gesinnung, die auch in seinen Werken während des Zweiten Weltkriegs (incl. Darstellungen des Hakenkreuzes) offen zu Tage kam, siehe Michael Koschat, „Urgesund und „kerndeutsch“. Kärntens bildende Kunst im Schatten des Hakenkreuzes. Streiflichter und Gedankensplitter, Hermagoras Verlag / Mohorjeva založba, Klagenfurt/Celovec 2017, S. 460–475: Heinrich Ebner (1911–1998): „Als Maler dem Gegenstand wie sich selbst (…) treu geblieben“
„Das NS-Regime bot Ebner die Möglichkeit, sich als Apologet einer zur Phrase erstarrten Blut- und Boden-Ideologie sowie einer banalen ‘Volkskunst’ zu beweisen.“ (Zitat aus o. a. angeführtem Werk, S. 464)
Foto: Velden, Sternzeichen-Graffito an der Villa Gfrerrer (Andreas Kleewein 2009)