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Andreaskapelle

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Andreaskapelle 1

Andreaskapelle - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Andreaskapelle 2

Andreaskapelle - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Andreaskapelle 3

Andreaskapelle - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Andreaskapelle, Altar

Andreaskapelle - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Andreaskapelle, Fresko Krönung Mariens

Andreaskapelle - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Andreaskapelle, Fresko hl. Georg

Andreaskapelle - Bild 6

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2011

Andreaskapelle, Fresko Gottvater inmitten einer Engelschar

Andreaskapelle - Bild 7
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Beschreibung

Die Andreaskapelle in Goderschach besitzt eine halbkreisförmige Apsis an der Ostseite und einen hölzernen Dachreiter. Es wird schon im 14. Jh. an dieser Stelle ein "Kirchl" erwähnt, später dann aber von einer Kapelle gesprochen, die schließlich kurz bevor sie abgerissen werden sollte, im Jahr 2000 mit Unterstützung zahlreicher Ehrenamtlicher Helfer von Grund auf erneuert und restauriert wurde. Die Apsis wurde völlig neu errichtet, der ursprüngliche Dachstuhl mit Turm anhand alter Fotos nachgebaut und die Deckung in Kupfer ausgeführt. Der einstige Kapelleneingang an der Westseite wurde im Zuge der Restaurierungsarbeiten wieder freigelegt. Der Innenputz wurde von der Firma Campidell renoviert und dabei relativ gut erhaltene Fresken freigelegt. Mit der Gestaltung der Fenster wurde die Gurker Künstlerin Anna Magnet beauftragt, die Umsetzung erfolgte gemeinsam mit der Glaskünstlerin Edeltraud Führer. Seit 2002 besitzt die Kapelle auch eine neue Glocke, gegossen bei der Firma Grassmayr in Tirol, die von der Dorfgemeinschaft Goderschach gespendet wurde.

Die Einweihung der restaurierten Kapelle erfolgte am 22. und 23. Juni 2002.

Legende, Geschichte, Sage

Die Kapelle in Goderschach kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Laut den "Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer" ist das Goderschacher "Kirchl" um ca. 1374 erstmals erwähnt worden und war ursprünglich eine Filialkirche von Grafendorf. Anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Pfarrgemeinde Treßdorf wurde 1933 eine Festschrift herausgegeben, in der es heißt: "Die Kapelle zu Goderschach ist vor langer Zeit durch die Besitzer vulgo Hotz, Maar und Tillian erbaut worden. Die gottesdienstlichen Geräte wurden von der Familie Hotz angeschafft. Nun waren die Goderschacher aber evangelisch geworden. Was war mit der Kapelle? Nach dem Rechtsempfinden der Bauern war sie Eigentum der Erbauer. Die gottesdienstlichen Geräte hatte der Besitzer Peter Schatz von seinem Vater als Eigentum geerbt. So brachte er nach Ankunft des ersten Predigers den früheren Meßkelch in die Kirchengemeinde Treßdorf als Abendmahlkelch. Zwei Monate lang wurde der Kelch benützt, dann wurde er auf Anzeige des Grafendorfer Pfarrers weggenommen und der Bauer vulgo Hotz zu Goderschach 16 Tage lang eingesperrt. Nun ging der Kampf um die Kapelle los. Die Goderschacher behaupteten die Kapelle wäre ihr Eigentum. Außerdem hatte der Grafendorfer Pfarrer die ganze Einrichtung, auch die Glocken, fortbringen lassen und hielt keinen Gottesdienst mehr. Die Goderschacher wollten nun aus der Kapelle ein Schulhaus machen, einerseits, um sich einen Neubau zu sparen, andererseit um die Kapelle nicht verfallen zu lassen. Die Goderschacher schickten zwar ein Gesuch an das Kreisamt, machten aber eine Schule auf, bevor die Bewilligung zurückkam. Kaum aber wurde einige Wochen Unterricht gehalten, so machten einige katholische Bauern die Anzeige in Kötschach. Die Folge war, dass sämtliche evangelische Bauern in Goderschach einen Tag Arrest absitzen mussten". Schließlich erhielten die Goderschacher doch noch die Bewilligung hier zu unterrichten und es wurde tatsächlich einen Winter hindurch in der Kapelle Schule gehalten. Das ließ dann jedoch den Herrn von Schönberg in Reisach nicht ruhen und er setzte, so wird berichtet, alles daran, dass die Schule den Evangelischen wieder weggenommen werde: "Und er erreichte es auch. Da die katholischen Goderschacher bei schlechtem Wetter nicht nach Stranig zur Kirche könnten, so müsse die Kapelle den Katholiken zurückgegeben werden". So wurde die Kapelle tatsächlich 1789 zur katholische Notkirche erklärt. Und weiter heißt es in der Festschrift: "Aber auch die Goderschacher verstehen einen Spaß. Der Herr von Schönberg hatte Schulden: Unter anderem war er dem wohlhabenden Bauern Christoph Neuwirth vulgo Maar zu Goderschach 62 Gulden schuldig. Das war damals sehr viel Geld. Aus Rache nun für die Intrige des Herrn von Schönberg, schenkte der Maar den Schuldschein der Treßdorfer Kirchengemeinde zum Aufbau der evangelischen Schule. So musste nun der große Protestantenfeind von Schönberg am Bau der Goderschacher evangelischen Schule mithelfen. Er tat es nicht gerne. Er musste geklagt werden."
In den 1940-er Jahren wurde die Kapelle schließlich für 5 kg Honig an Peter Buchacher, vulgo Kaser, dem Vater von Erna Zoppoth verkauft. In den darauffolgenden Jahren wurde die Kapelle als Abstellschuppen genutzt und verfiel immer mehr. Beim Erdbeben 1976 wurde die Bausubstanz zusätzlich schwer beschädigt. Das Gewölbe musste unter dem Dachstuhl mit einer Betonummantelung verstärkt werden, um die Einsturzgefahr zu bannen. In den 1970-er Jahren erfolgte ein erster Versuch der Familie Zoppoth, die Kapelle zu sanieren, erst im zweiten Anlauf im Jahr 2000 wurde von der Gemeinde eine Baubewilligung erteilt. Seit 2002 erstrahlt die Kapelle nun wieder in vollem Glanz.

Motive / Inschriften

Die Fresken in der Kapelle zeigen Darstellungen der Fußwaschung, die hll. Georg und Florian, die Krönung Mariens und an der Westwand über der Tür das "Jüngste Gericht".

Gemeinde

Kirchbach

Standort

Die Kapelle steht unmittelbar an der Landesstraße in Goderschach.
Goderschach
9634 Kirchbach

Eigentümer / Betreuer

Alois und Erna Zoppoth