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Kapelle Maria Loretto

Foto: Norbert Cech 2009

Schloßkapelle Maria Loretto

Maria Loretto - Bild 1

Foto: Norbert Cech 2008

Schwarze Mutter Gottes

Maria Loretto - Bild 2

Foto: Norbert Cech 2008

Ausschnitt vom Altartisch

Maria Loretto - Bild 3

Foto: Norbert Cech 2008

Fresken in der Kapelle

Maria Loretto - Bild 4

Foto: Norbert Cech 2008

Altar auf der Aussenseite der Kapelle. Darstellung: Hl. Johanna

Maria Loretto - Bild 5

Foto: Norbert Cech 2008

Inschrift auf der Altarhinterseite

Maria Loretto - Bild 6

Foto: Norbert Cech 2008

Gesamtansicht des Altares während einer Meßfeier.

Maria Loretto - Bild 7
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Beschreibung

Auf einer felsigen, bereits 1213 erwähnten, Insel am Ostufer des Wörther Sees, ließ der kaiserliche Rat und Burggraf zu Klagenfurt Johann Andreas Graf Orsini-Rosenberg im Jahr 1652 ein Schloss erbauen.
Seinen Namen verdankt das Schloss der gleichzeitig südlich des Hauptgebäudes errichteten Marienkapelle, die sich am Rand der Schlossterrasse vor der Stützmauer zum Lendkanal hin erhebt. Die Kapelle Maria Loretto ist ein Nachbau der “Mutter“ aller Loretto-Kapellen, nämlich jener von Maria Loretto bei Ancona. Sozusagen eine Nachbildung der "Casa Santa", jenem legendären Heiligen Haus Marias, das – wie die Legende erzählt – Engel, in Wahrheit wahrscheinlich Kreuzfahrer, von Nazareth nach Ancona getragen haben sollen.

Besondere Verehrung genießt im Raum Klagenfurt über die Jahrhunderte die Gnadenstatue der Schwarzen Madonna von Maria Loretto aus dem Jahr 1652, die aus Italien stammt. Schwarze Madonnen gelangten mit den Kreuzzügen nach Europa. Charakteristisch für sie ist, dass Gesicht und Hände schwarz sind. In Kärnten findet man diese Art der Marienverehrung meist in Zusammenhang mit der Gegenreformation.
Im 17. bzw. im 18. Jahrhundert entstand auch die übrigen Einrichtung der Gnadenkapelle. Einige Votivbilder verdienen besondere Aufmerksamkeit: Ein großes Votivbild von 1754 zeigt „ein erschröcklich und ungestümes Sturmwetter mit grausamem Wind, das dergleichen niemals auf dem Werthsee zu erhören gewest“. Die beiden anderen Votivbilder stellen den von einem Blitz getroffenen Domturm in Klagenfurt und Maria bei der Übertragung des Heiligen Hauses dar.
Im Zuge der Gesamtrestaurierung 1979/1980 wurden barocke Fresken freigelegt.

Die Kapelle ist auch ein Denkmal des Sieges der Katholischen Liga in der Schlacht am Weißen Berg bei Prag im Jahr 1620, an der Orsini-Rosenberg beteiligt war. Im Inneren der Kapelle findet sich noch heute links am Altarsockel das Wappen der Familie Orsini-Rosenberg, eine fünfblättrige Rose auf weißem Grund; rechts davon ebenfalls die fünfblättrige Rose mit Lorbeerzweigen als Symbol des Sieges am Weißen Berg.

Legende, Geschichte, Sage

Wie Valvasor 1688 berichtete, war das nach der Kapelle benannte Schloss Maria Loretto ein äußerst großzügig angelegter „in italienischer Manier erbauter Palast“ mit Ziergärten und Freitreppen zum See. Sogar die Mündung des Lendkanals, der seit 1527 Klagenfurt mit dem Wörther See verband, war mit einem mehrtürmigen Torbau versehen. Von dieser prachtvollen Anlage sind nach einem verheerenden Brand im Jahre 1708 nur mehr das etwas nüchtern erneuerte Schloss und Reste eines freistehenden Turms (heute Teil des Loretto-Bades) erhalten geblieben. Die Insel wurde durch Anschüttungen und Verlandung zur Halbinsel.

Seit seiner Erbauung im 17. Jahrhundert hat sich das Schloss, und damit auch die Kapelle, in Familienbesitz befunden. Im Jahr 2002 erwarb die Stadt Klagenfurt die gesamte Anlage.
Loretto gehört von seiner Erbauung an bis heute zum Pfarrterritorium von St. Martin. Nicht zuletzt zeigt das auch ein Blick in die alten Pfarrakten von St. Martin im Diözesanarchiv. Ende 2006 ist ein Drei-Jahres-Vertrag mit der Pfarre St. Josef ausgelaufen, die während dieser Zeit für die seelsorgliche Betreuung der Kapelle gesorgt hat. Dafür sei St. Josef ein herzliches Danke gesagt. Der Pfarrgemeinderat von St. Martin hat in seiner Sitzung vom 9. November 2007 beschlossen, ab dem Jahr 2008 die Seelsorge für Loretto wieder selbst zu übernehmen.

(Elisabeth Poller)

Motive / Inschriften

Schwarze Madonna; Votivbilder; Wappen der Familie Orsini-Rosenberg, eine fünfblättrige Rose auf weißem Grund

Gemeinde

Klagenfurt am Wörthersee

Standort

Im Schloßgelände von Maria Loretto

Entstehungszeit

17. Jh.

Eigentümer / Betreuer

Stadtgemeinde Klagenfurt - Pfarre St. Martin

Dazu im Lexikon