Alte Schule

Beschreibung

Die alte Schule ist ein zweistöckiges und vollständig unterkellertes Gebäude, mit einer klassizistischen Fassade aus der Zeit um das Ende des 19. Jahrhunderts. Das zweistöckige Gebäude zieren seitliche Risalite, welche sich ursprünglich vom Mittelteil des Hauses auch durch ihre Höhe unterschieden haben. Der Mittelteil war ursprünglich einstöckig, aufgrund von Platzmangel wurde er in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts ausgebaut. Das Gebäude hat ein Walmdach mit Ziegeleindeckung.
Das ursprüngliche Dach war dreiteilig, die seitlichen Risalite hatten Walmdächer, der mittlere Teil ein sehr steiles Satteldach. Am Gebäude sind trotz der Restaurierung die ursprünglichen baulichen Besonderheiten erhalten geblieben.

Legende, Geschichte, Sage

Das Gebäude wurde im Jahr 1898 zu Unterrichtszwecken gebaut, da das alte Schulgebäude zu eng geworden war. Es wurde aus Mitteln der deutschen Bevölkerung sowie mehrerer deutscher Vereine finanziert, weshalb der Unterricht bis zum Ende des Ersten Weltkriegs auf Deutsch abgehalten wurde. Deshalb bekam sie auch den Namen Deutsche Schule.

GESCHICHTE DES SCHULWESENS IN RADLJE

Der Unterricht in Radlje (Mahrenberg) findet erstmals im Jahr 1727 Erwähnung, als bei einem Brand auch das Schulgebäude Opfer der Flammen wurde. Das neue Schulgebäude wurde auf Bestreben des damaligen Mahrenberger Pfarrers Mori im Jahr 1739 gebaut. Es handelte sich um ein einfaches Holzgebäude, das mit Schindeln gedeckt war und nur bis zum Ende des Jahrhunderts für den Unterricht geeignet war. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fand der Unterricht in verschiedenen Markthäusern statt, z. B. im Pfarrhof und am Rosenhof.
Zu dieser Zeit fehlte es an Lehrkräften, weshalb ein einfacher Müller, der Violine spielen konnte, angestellt wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein neues, massives Schulgebäude südlich der Kirche errichtet. Da in diesem Gebäude mehr Platz war, fand der Unterricht in drei Klassen statt. Der Schule haftete schon bald der Name Deutsch Schule an, da der Unterricht nur auf Deutsch stattfand. Die wirtschaftlichen Verhältnisse führten zu einen Anwachsen der Bevölkerung, wodurch auch die Anzahl der schulpflichtigen Kinder wuchs. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden erstmals Rufe nach einer neuen Schule laut. Die Obrigkeit beschloss, ein neues Schulgebäude zu errichten. Sie kaufte ein 49 Ar großes Land vom Händler Schober und begann mit dem Bau. Einige deutsche Vereine halfen die finanziellen Mittel aufzutreiben, so spendete etwa der Lehrerverein in Graz gleich 10.000 Gulden, allerdings unter der Vorraussetzung, dass der Unterricht ausschließlich auf Deutsch stattfinden müsste. Am 13. November 1898 fand die feierliche Eröffnung der neuen Schule statt, an welcher viele geladene Gäste und zufriedene Einheimische teilnahmen. Die noch größeren, räumlichen Kapazitäten erlaubten den Sprung zur Vierklassen-Schule.
Der Unterricht fand bis zum Ende des 1. Weltkriegs auf Deutsch statt, als auf den Gängen der Schule bereits kein deutsches Wort mehr zu hören war. Die deutschen Lehrer wurden von den slowenischen ersetzt, die aber nur ungern in dieses Gebiet kam, in dem die Grenze zu Österreich noch nicht klar gezogen war. In der Zwischenkriegszeit wurde das Schulgebäude um zwei Klassen erweitert. Zu dieser Zeit fand auch schon in Sv. Trije Kralji Unterricht statt. Die Schule wurde immer wieder vergrößert und heute gibt es eine eigene Schule für die Schüler der Oberstufe.

Quelle: Mateja Jevšnik(2009).