Die dreigeteilte Kreuzkapelle am östlichen Ortsrand von Arnoldstein, dort wo einst die Handelsstraße über Tarvis nach Süden führte, fällt auf den ersten Blick durch ihren eigenwillligen Bau auf. In ihren Mauern, die auf einem Felsen über einem Bach errichtet sind, birgt sie so manche Kostbarkeit und Kuriosität.
Das Obergeschoss, die sogenannte obere Kapelle, wurde im Jahre 1659 von Abt Nonnosus in Auftrag gegeben. Sie wurde auf einem Felsen errichtet. Bevor man den hohen Kapellenraum in der oberen Kapelle mit seinem reichhaltigen Gemäldeschmuck erreicht, durchquert man eine Säulenvorhalle aus der Renaissancezeit, entstanden um 1666.
Die ihr vorgelagerte untere Kapelle, deren Fundamente von einem Bach umflossen sind, besitzt eine weitere Besonderheit: Der Altaraufsatz zeigt uns eine aus Stein gemeißelte Kreuzdarstellung. Diese soll der Legende zufolge aus dem Felsen auf welchem die Kapelle steht, "herausgewachsen" sein. Fest steht allerdings, dass ein Steinmetz zu Beginn des 16. Jhs. diese massive Skulptur aus dem Felsen geschlagen hat.
Abt Benedikt soll jedenfalls im Jahre 1529 zum Schutz dieses Steinreliefs und zum Zeichen der Dankbarkeit für einen vom Blitzschlag verschont gebliebenen Bauern die untere Kapelle als Anbau an diesen Felsen in Auftrag gegeben haben. An der Außenseite der Kapelle veranschaulicht ein interessantes Fresko das Ereignis, das einen knienden Bauern zeigt. Neben ihm knien auch sein Pferd und die Ochsen, die vor einen mit zwei Fässern beladenen Wagen gespannt sind. Darunter steht zu lesen: „Durch einen glantz das Viech hier zu Boden fällt, doch Gott es dem Bauern ohne Schaden erhält. Das dadurch Abt Benedikt bewegt das Kreuz ausbaut, zu dessen Ehr die Kapelle ist auf Stein gebaut.“
Andere Fresken zeigen den Schauplatz der Handlung, nämlich die Gegend um Arnoldstein.
Auf der gegenüberliegenden nördlichen Straßenseite befindet sich ein weiterer kleiner Kapellenbau mit einem spätbarocken Bild der Kreuztragung Christi.
Die Kreuzkapelle wurde 2012 zuletzt renoviert.
Vermutet wird, dass dieser Ort eine Stätte heidnischen Aberglaubens war, den man durch den Bau der Kapelle christianisieren wollte.
Bei der Kreuzkapelle wird alljährlich eine Maiandacht und zum Fest der Kreuzerhöhung am 14. September, dem Patroziniumsfest der Kapelle, eine heilige Messe gefeiert.
Der Gemeindechronik von Arnoldstein ist zu entnehmen, dass sich am 18. März 1887 ein beschäftigungsloser Bauzeichner, Paul Barbolan aus Malborgeth, am eisernen Gitter der Kapelle erhängt hat. Die solcherart entweihte Kapelle wurde am 1. April 1887 vom Ortspfarrer neuerlich gesegnet.
Untergeschoß der Kapelle:
Kaiser Karl V. unternahm im Jahre 1532 eine Fahrt durch ganz Kärnten, wo er auch das Arnoldsteiner Gebiet aufsuchte. Auf dem Wege von Villach nach Tarvis ereignete sich offenbar jener Unglücksfall, von dem die Inschrift an der rechten Seite der Bogenöffnung der Kapelle erzählt.
Einer der Begleiter des Kaisers,
„Otto Arbogast, Graf in der Lippe und Selmenhorst,
Fällt vom Pferd und wird am ganzen Leib zermorst,
Bleibt doch durch Gottes Gnad bei gutem Verstand,
Sagt Christ o Dank mit einem schönen Messgewand.
Ist geschehen im Jahre 1532.“
Die zweite Inschrift auf der linken Seite der Kapelle erinnert an ein Unglück mit Ross und Wagen:
„Durch einen Glanz das Vieh hier zu Boden fällt,
Doch Gott es dem Bauern ohne Schaden erhält,
Das durch Abt Benedikt bewegt, das Kreuz aushaut,
Zu dessen Ehr die Kapelle ist auf Stein gebaut.
Ist geschehen im Jahre 1592.“
Obergeschoß der Kapelle:
Die Seitenwände der oberen Kapelle sind mit Darstellungen von der Legende der Kreuzauffindungen geschmückt, die mit deutschen Versen versehen sind.
Das Altarbild im Kapelleninneren zeigt die Schmerzen der Gottesmutter Maria angesichts ihres gekreuzigten Sohnes.
Maria liegt scheinbar ohnmächtig auf dem Boden, neben ihr sind zwei weitere Frauengestalten zu erkennen. Eine dritte Person hält das im Sinken begriffene Kreuz fest.
Die Wandbilder links und rechts ergänzen das Bild inhaltlich.
Arnoldstein
Die geteilte Kapelle liegt östlich vom Marktplatz direkt an einer Ausleitung des Petrinjakbaches beidseitig des Kreuzkapellenweges.
Kreuzkapellenweg
9586 Arnoldstein
1659
Pfarre Arnoldstein
Kategorie | Kapellen / Kreuzwege |
Gemeinde | Arnoldstein |
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