Fassadenmalerei am Scherzerhof

Beschreibung

Die zahlreichen Fassadenmalereien am Scherzerhof in Möllbrücke stammen alle von Ossi Brandner sen. Im Innenhof schuf er 1974 ein großformatiges Bild, das einen Bauern beim Pflügen zeigt. Die Malerei an der Nordseite des Stadels entstand 1980, nachdem das Wirtschaftsgebäude nach einem Brand neu errichtet worden war. Dargestellt sind Bauersleute bei der Getreideernte bzw. beim Binden der Getreidegarben. Aus dem Jahr 1977 stammt das Spruchband über der Stalltür.
Weiters schuf Ossi Brandner 1978 das Bild des hl. Florian, das die ostseitige Fassade des Stadels ziert.

Legende, Geschichte, Sage

Der älteste Teil des Scherzerhofes wurde 1640 erbaut und stand für das ehemalige Möllbrückner Messingwerk in Verwendung. Der Stall diente dabei als Kohlenlager. Die hier gelagerte Kohle wurde vom Gelände der Supersberger Säge angeliefert, wo sich einst die Kohlenmeiler von Möllbrücke befanden. Der erste Besitzer namens Scherzer scheint 1780 auf. Dieser Name blieb in weiterer Folge als Vulgarname erhalten. Seit 1790 besteht hier ein Gasthaus.

Der aus Sachsenburg stammende Ossi Brandner sen. (1911 - 1995), der die aktuell bestehenden Malereien am Scherzerhof schuf, war gelernter Malermeister und hat nach dem Krieg auf den Scherzerhof eingeheiratet. Neben den Fassadenmalereien fertigte er auch zahlreiche Bilder in Brandmaltechnik auf Holztafeln, bemalte unzählige Schützenscheiben und war vor allem für seine eindrucksvollen Saaldekorationen bei festlichen Anlässen im Gasthof Scherzer bekannt. Sofern es seine karge Freizeit neben der Landwirtschaft erlaubte, hat Ossi Brandner täglich gemalt und die meisten Bilder verschenkt.