Login



Ziegelgitterfenster Schlossstadel Drauhofen

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Ziegelgitterfenster Schlossstadel 1

Ziegelgitterfenster Schlossstadel Drauhofen - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Ziegelgitterfenster Schlossstadel 2

Ziegelgitterfenster Schlossstadel Drauhofen - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Ziegelgitterfenster Schlossstadel 3

Ziegelgitterfenster Schlossstadel Drauhofen - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Ziegelgitterfenster Schlossstadel 4

Ziegelgitterfenster Schlossstadel Drauhofen - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Ziegelgitterfenster Schlossstadel 5

Ziegelgitterfenster Schlossstadel Drauhofen - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Ziegelgitterfenster Schlossstadel 6

Ziegelgitterfenster Schlossstadel Drauhofen - Bild 6

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2019

Ziegelgitterfenster Schlossstadel 7

Ziegelgitterfenster Schlossstadel Drauhofen - Bild 7
Thumb 1 Thumb 2 Thumb 3 Thumb 4 Thumb 5 Thumb 6 Thumb 7

Beschreibung

Während des 1. Weltkrieges und danach nochmals am 1. August 1964 gab es einen Stadelgroßbrand in Drauhofen. Die Brände machten jedesmal einen Neubau des Wirtschaftsgebäudes notwendig. Im Franziszeischen Kataster ist ersichtlich, dass der Stadel ursprünglich ungefähr 32 m lang und 16 m breit war. Der Abstand zum westlich anschließenden Schlossgebäude betrug an der engsten Stelle gerade einmal 7 m. Das heutige Wirtschaftsgebäude weist hingegen einen Abstand von rund 24 m zum Schloss auf und ist wesentlich größer dimensioniert und besitzt neben dem Unter- noch zwei Obergeschoße mit einer großen Stadelbrücke als Zufahrt. Zahlreiche Ziegelgitterfenster in unterschiedlicher Ausformung sorgen für die nötige Durchlüftung des Gebäudes, wobei die schräg übereinander angeordneten Ziegel außerdem besonders gut gegen Schlagregen schützen.

Legende, Geschichte, Sage

Drauhofen, anfangs ein einfacher Bauernhof, der dem Bistum Freising unterstand, wird in den Jahren zwischen 1125 und 1136 als "Trahouen" erstmals urkundlich erwähnt. Daraus entwickelte sich ein kleines Gut, das in der ersten Hälfte des 13. Jhs. von Heinrich Graf Ortenburg widerrechtlich in Besitz genommen wurde. Sein Neffe Hermann Graf Ortenburg verzichtete 1244 zugunsten des Bischofs Konrad I. von Freising auf den Besitz.
In den nachfolgenden Jahrhunderten wechselten in Drauhofen wiederholt die Schlossbesitzer. Als im 16. und 17. Jh. der Gold- und Silberbergbau im Kreuzeckgebiet und in der Umgebung von Spittal florierten, wurde Drauhofen zum Sitz der Bergbaubehörde. 1629 saß hier der Gewerke und Oberstbergmeister Augustin Schüttpacher, der sich "von und zu Trahofen" und später "von und zu Schüttpach" nannte. Er dürfte vor allem für den Ausbau des Schlosses gesorgt haben, das er aus der Lehensabhängigkeit der Ortenburger lösen konnte. Er ließ es als freies Eigen in die Landtafel eintragen. Auf seine Familie folgte Carl Josef Graf Herberstein, der die Herrschaft 1710 an Wolf Siegmund Graf Attems verkaufte. Die folgenden zwei Jahrhunderte waren durch eine stark steigende Verschuldung der Herrschaft gekennzeichnet. 1846 gelangte das Schloss bei einer Versteigerung an Michael Renner aus Sachsenburg, in dessen Familie es bis 1898 verblieb. Dann erwarb es Dr. Leopold Freiherr von Wieser. Dieser richtete Drauhofen als Mustergut ein. Er konnte Drauhofen jedoch nicht in die Gewinnzone bringen und nahm sich schließlich am 30. Dezember 1911 das Leben. Weder die auf ihn folgende Kärntner Sparkasse, noch die drei Jahre später folgende Kärntner Viehverwertungsgesellschaft hatten ein echtes Interesse am Schloss. Zwischen 1911 und 1916 wurde das Gut nicht bewirtschaftet. 1917 kam Drauhofen dann an das Land Kärnten, das hier 1918 nach einer Generalsanierung eine landwirtschaftliche Fachschule einrichtete. Am 1. Jänner 1918 startete der Schulbetrieb mit 23 Schülerinnen. Von da an entwickelte sich Drauhofen zum Begegnungs- und Bildungsort für die bäuerliche und ländliche Bevölkerung im Oberkärntner Raum.
Nachdem die Schüler der landwirtschaftlichen Fachschule Drauhofen im Herbst 2019 in den neuen Trakt der nahe gelegenen Fachschule Litzlhof übersiedelten, ist das nach wie vor im Besitz des Landes Kärnten befindliche Schloss Drauhofen zum Verkauf ausgeschrieben. Mit der letzten Facharbeiterinnenbriefverleihung im Juli 2019 am Standort Drauhofen gingen 101 Jahre Schulgeschichte im Schloss zu Ende.

Die Sage vom Zauberer Jaggl

In früheren Zeiten gab es Leute, welche „Hochwetter“ erregen konnten. Ein solcher Mann war der Zauberer Jaggl. Dieser überwarf sich einst mit dem Grafen von Drauhofen und verließ ihn zürnend. Beim Fortgehen stieß er folgende Drohworte aus: „Warte! Das sollst du mir büßen! Dein Schloss, das stürze ich in die Drau.“ Er begab sich hierauf unverweilt auf den "Knoten", zog seine Zauberschnur hervor und erregte von den hohen Almen aus einen furchtbaren Sturmwind, sodass die Lärchen auf dem "Knoten" wie Schilf umknickten und der Rauchfang des Schlosses herabfiel. Das Gebäude selbst blieb freilich stehen, weil dem Zauberer mitten in der Beschwörung die Schnur riss. Da rief er unmutig ins Tal hinab: "Wäre mir meine Schnur nicht gebrochen, so hättest du jetzt kein Schloss mehr". Einen zornigen Blick warf der Zauberer noch auf Drauhofen hinab, dann verschwand er im einsamen Bergrevier.


Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941

Gemeinde

Lurnfeld

Standort

Der Stadel steht östlich des Schlossgebäudes.
Drauhofen 1
9813 Lurnfeld

Eigentümer / Betreuer

Christoph Kulterer

Dazu im Lexikon