Login



Harich- bzw. Harihkreuz

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2023

Harich- bzw. Harihkreuz 1

Harich- bzw. Harihkreuz - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2023

Harich- bzw. Harihkreuz 2

Harich- bzw. Harihkreuz - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2023

Harich- bzw. Harihkreuz 3

Harich- bzw. Harihkreuz - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2023

Harich- bzw. Harihkreuz 4

Harich- bzw. Harihkreuz - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2023

Harich- bzw. Harihkreuz 5

Harich- bzw. Harihkreuz - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2023

Harich- bzw. Harihkreuz 6

Harich- bzw. Harihkreuz - Bild 6

Foto: Archiv vermutlich 1920-er Jahre

Harich- bzw. Harihkreuz, Historische Ansichtskarte mit dem ursprünglichen Bildstock im Vordergrund

Harich- bzw. Harihkreuz - Bild 7
Thumb 1 Thumb 2 Thumb 3 Thumb 4 Thumb 5 Thumb 6 Thumb 7

Beschreibung

Der Bildstock in seiner heutigen Form, ein Giebelbildstock mit seitlichen Säulen und einem Satteldach, geht auf die beginnenden 1960-er Jahre zurück und wurde als Ersatz für einen Pfeilerbildstock errichtet. Bei dem Vorgängerbau handelte es sich um einen auf einem hohen Sockel stehenden 4-seitigen Bildstock mit rechteckigen Nischen und einem Zeltdach, wie alten Aufnahmen zu entnehmen ist. Dieser stand inmitten der Kreuzung Bleiburger Straße/Kreuzberglweg auf einer Verkehrsinsel, auf der auch ein Lindenbaum wuchs. Im Zuge des Straßenausbaus in den frühen 1960-er Jahren wurde der alte Bildstock, welcher nun im Weg stand, abgetragen und stattdessen am östlichen Rand des Pfarrhofgrundstücks ein Giebelbildstock erbaut. Dessen Nische wurde mit einer Bildtafel mit der Darstellung der Geschichte von der Auferweckung der Tochter des Jaïrus (Synagogenvorsteher) aus dem Markusevangelium von dem in Eberndorf ansässigen Malereibetrieb Faak sen. ausgestattet.
Die Renovierung des Bildstockes im Jahr 2011 geht auf die Initiative der Familie Kramer zurück. Deren älteste Tochter hat nach einem schweren Verkehrsunfall 2005 trotz ungünstiger Prognosen nach Monaten hingebungsvoller Betreuung durch die behandelnden Ärzte und die Familienangehörigen wieder den Weg zurück ins Leben gefunden. Zum Dank wurde von den miteinander verwandten Familien Kramer und Sienčnik daher die Restaurierung und künstlerische Umgestaltung des Harichkreuz in Auftrag gegeben. Die am Bildstock dargestellte Szene der Auferweckung der Tochter des Synagogenvorstehers Jaïrus in Mt. 5, in der Jesus das Mädchen mit dem Ruf „Talita kum!“ zurück ins Leben bringt, versinnbildlicht das von der Familie selbst Erlebte.
Entsprechend dem am Bildstock dargestellten Motiv schuf Valentin Oman dieselbe Szene mit einer wunderschönen reliefartigen Oberflächenstruktur in Glasschmelztechnik, die in der Bildstocknische mit rund 30 cm Abstand zur dahinter befindlichen Malerei eingepasst wurde.

Eine slowenischsprachige Plakette weist auf die Umgestaltung im Jahr 2011 hin.

Legende, Geschichte, Sage

Das Harich/Harihkreuz war seit jeher die erste Station bei der alljährlichen Fronleichnamsprozession in Eberndorf und am Palmsonntag erfolgt die Segnung der Palmzweige bis heute traditionellerweise vor dem Bildstock, ehe die Gläubigen gemeinsam zur Kirche ziehen.
Der Harich/Harihkreuz stand früher inmitten des Kreuzungsbereiches Bleiburger Straße/Kreuzberglweg und somit am Weg zum leicht erhöht oberhalb von Eberndorf befindlichen Friedhof Maria am Berg und erfüllte bis in die Nachkriegszeit - solange es keine Totenhalle gab - auch die Funktion eines Einsegnungskreuzes bei Beerdigungen. Hier stoppten die Pferdefuhrwerke der Bestatter und die Zeremonie begann mit der Segnung des Leichnams vor dem Kreuz, ehe sich der Trauerzug mit dem Pfarrer zur Kirche Maria am Berg in Bewegung setzte, wo die Totenmesse stattfand. Mündlicher Überlieferung zufolge soll es vorgekommen sein, dass Fuhrwerker, die nicht an Ort und Stelle entlohnt wurden, den Sarg einfach beim Bildstock stehen ließen und wieder abfuhren.
Der Name des Bildstockes leitet sich von der nahegelegenen Harichhube, Bleiburger Straße 19, ab.
Am Pfingsmontag führt alljährlich eine Prozession vom Harichkreuz zur Filialkirche Maria am Berg.

Motive / Inschriften

Inschrift:
Talita kum
Deklica cem ti ustani
Mädchen steh' auf


Kommentar:
Der Text nimmt Bezug auf die Geschichte von der Auferweckung der Tochter des Jaïrusaus aus dem Evangelium nach Markus, Kapitel 5, Vers 38 - 43:
"Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag. Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.

Gemeinde

Eberndorf

Standort

Der Bildstock ist in die ostseitige Umzäunung des Pfarrhofgartens integriert.
Kirchplatz
9141 Eberndorf

KünstlerIn

Valentin Oman

Eigentümer / Betreuer

Pfarre Eberndorf/Stefan Sienčnik

Dazu im Lexikon