Mit Außenmaßen von rund 34 m x 9 m präsentiert sich der Stadel beim vulgo Christiankeusche im Ortszentrum von Grafenstein heute als sehr langgestreckter und relativ schmaler Bau. Ein Blick auf den Franziszeischen Kataster, für welchen die Vermessungsarbeiten in der Gemeinde Grafenstein im Jahr 1827 durchgeführt wurden, zeigt, dass das heutige Wirtschaftsgebäude einen Vorgängerbau besaß, der nicht nur um einiges kleiner war (ca. 21 m x 9 m), sondern auch bis ganz an die Straße heranreichte.
Wahrscheinlich wurde der alte Stadel, ebenso wie jener des auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindlichen Stadels beim vulgo Schneider, im Zuge des in Grafenstein wütenden Großbrandes 1885 ein Raub der Flammen und danach neu aufgebaut. Der heutige Bau geht somit auf das ausgehende 19. Jh. zurück. Die nördliche Hälfte des Wirtschaftgebäudes weist noch Fenster mit alten Ziegeln auf, während am übrigen Teil des Gebäudes diese bereits durch neue Betonziegel ersetzt worden sind.
Die Hofstelle vulgo Christiankeusche war einst der Herrschaft Grafenstein abgabepflichtig. Zur Christiankeusche gehörte zuletzt auch die angrenzende Smollakhube. Das am Smollakkeuschengrund stehende Gebäude wurde 2019 abgetragen.
Die Familie Wilfan kam erst mit Ende des 2. Weltkrieges von Marburg nach Grafenstein, wo sie neben der Landwirtschaft als zweites wirtschaftliches Standbein eine Bäckerei betrieb, die schließlich 2002 ihre Pforten schloss.
Grafenstein
Der Stadel steht östlich des Wohnhauses.
Hauptstraße 106
9131 Grafenstein
Fam. Wilfan vulgo Christiankeusche
Kategorie | Fassadenornamentik |
Gemeinde | Grafenstein |
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