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Mortinzkreuz alt

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2018

Mortinzkreuz 1

Mortinzkreuz alt - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2018

Mortinzkreuz 2

Mortinzkreuz alt - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2018

Mortinzkreuz 3

Mortinzkreuz alt - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2018

Mortinzkreuz, Kruzifix 1

Mortinzkreuz alt - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2018

Mortinzkreuz, Kruzifix 2

Mortinzkreuz alt - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2018

Mortinzkreuz 4

Mortinzkreuz alt - Bild 6

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2018

Mortinzkreuz, Kruzifix 5

Mortinzkreuz alt - Bild 7
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Beschreibung

Mündlicher Überlieferung zufolge erinnert das Mortinzkreuz in Goritschach an eine große Türkenschlacht am 26. September 1473. Da die Türken völlig überraschend ins Land kamen, gab es zu diesem Zeitpunkt auch keine organisierte Gegenwehr der heimischen Bevölkerung. Und auch in der Fachliteratur ist kein Hinweis auf eine Schlacht bei Möchling zu finden. Faktum ist allerdings, dass die Türken bei ihren wiederholten Einfällen in Kärnten im Bereich von Möchling die Drau überquerten und in diesem Gebiet lagerten.
Das Jahr der Errichtung des Mortinzkreuzes ist nicht bekannt. Wie bei Holzkreuzen üblich, so wurde es im Verlauf der Zeit wiederholt erneuert. So erwähnt Eduard Skudnigg in seinem Buch "Bildstöcke in Kärnten" (3. erg. und erw. Auflage, erschienen 1977) eine Renovierung im Jahr 1928. Das in dem erwähnten Buch gezeigte Schwarzweißfoto entspricht nicht mehr dem Aussehen des heutigen Kreuzes, was darauf hinweist, dass das Mortinzkreuz in der Zwischenzeit wiederum erneuert worden ist. Auch befand sich das Kreuz bis zum Bau der neuen Möchlinger Landesstraße im Jahr 1971 einige Meter östlich seines heutigen Standortes hangseitig über der Straße.
Beim Kreuz erfolgte über viele Jahre hinweg die österliche Speisensegnung.

Legende, Geschichte, Sage

Am Samstag, den 25. September 1473 drangen die türkischen Reiterhorden von Krain kommend über den Seebergsattel erstmals in Kärnten ein. Die von den Eisenkapplern bei Rechberg errichtete Sperre bremste sie nur wenig. Die Türken überfielen am ersten Tag Eisenkappel, Rechberg und Sittersdorf, wo sie Berichten zufolge ihr Lager aufschlugen. Ein Teil von ihnen zog gleich bis Möchling weiter, ein anderer über die Drau nach Grafenstein und Gurnitz. Am folgenden Mittwoch zogen sie mit allen Gefangenen von Gurnitz nach Grafenstein und bei Gumisch über die Drau nach Möchling. Sie verheerten anschließend das Jauntal und schlugen ihr Lager bei Bleiburg auf. Am Donnerstag rückten sie ab und nahmen viele Gefangene nach Cilli (Celje in Slowenien) mit. 1476 erfolgte ein weiterer Türkeneinfall am Donnerstag dem 10. Oktober und die Türken blieben bis zum darauffolgenden Montag. Diesmal kamen sie über Tarvis und Arnoldstein und lagerten schließlich Sonntag nacht in Grafenstein. Nachdem es ihnen nicht gelungen war den Wehrturm der Wildensteiner bei Truttendorf einzunehmen, zogen sie wieder Richtung Cilli ab. Der dritte Türkeneinfall erfolgte am 26. Juli 1478 und dauerte vier Wochen. Bevor die türkischen Reiterscharen abzogen, gelangten sie wieder nach Möchling, wo sie ihr Lager aufschlugen. Den Angaben des österreichischen Chronisten Jakob Unrest zufolge verweilten die Türken so lange in Möchling, bis die Bauern und Bewohner der durchstreiften Gebiete im Glauben, die Feinde wären bereits abgezogen, aus ihren Verstecken hervor kamen. Nach den Verheerungen des Jahres 1478 wurde Kärnten zwei Jahre später, am 4. August 1480, erneut von den türischen Horden heimgesucht. Die eine Gruppe zog ins Lavanttal, während die zweite entlang der Drau in Mittelkärnten einfiel. Diese Abteilung setzte wieder bei Möchling über die Drau und schlug in Grafenstein ihr Nachtlager auf. Auch bei ihrem Rückzug Mitte August übersetzten die Reiterscharen bei Möchling die Drau und traten durch das Jauntal den Rückzug nach Krain an. Zum letzten Mal von einem türkischen Überfall betroffen war Kärnten im Jahr 1483. Diesmal wurden die Türken am Rückweg am Fluss Una (ein Nebenfluss der Save im Nordwesten Bosniens) von einem Heer, das aus Kroaten, Serben und Krainern bestand, vernichtend geschlagen. Ein Teil der mitgeschleppten christlichen Gefangenen überlebte das Gemetzel und kam wieder frei.

Literaturnachweis:
Leopold Toifl, Hildegard Leitgeb: Die Türkeneinfälle in der Steiermark und in Kärnten vom 15. bis zum 17. Jh., Militärhistorische Schriftenreihe, Heft 64, Wien 1991

Gemeinde

Gallizien

Standort

Das Kreuz steht westlich der Möchlinger Landesstraße auf freiem Feld rund 100 m südwestlich des Gehöftes vulgo Rupitz.
Goritschach
9132 Gallizien

Eigentümer / Betreuer

Franz Pinter vulgo Schuln/Šuln