Figovc Kreuz

Beschreibung

Ist ein größerer Kapellenbildstock mit Spitzhelm, der mit Steinplatteln eingedeckt ist. Auf allen vier Seiten befinden sich Dreiecksgiebel. Die hohen, gewölbten Nischen reichen beinahe bis zum Sockel hinunter. Die Hauptnische verschließt eine niedrige Tür aus Eisenstäben. Das Kreuz ließen im Jahr 1870 die Bauern Jurij Reš, vlg. Prenar, und Aleš Mlinar, vlg. Črčej aus Moos errichten. Die Bemalung stammt vom Maler Kolb. Sein Name steht im Inneren, am Bogen über dem Eingang der Kapelle. Nach hundert Jahren (1970) wurde das Kreuz mit Hilfe der Gemeinde Bleiburg von den Nachbarn vlg. Prenar, Črčej und Figovc saniert. Damals bekam das Spitzdach als Bekrönung einen kupfernen Engel, der sich im Wind dreht. Zuletzt wurde die Bemalung 1992 von Josef Stefan restauriert.

Öffentlich zugänglich.

Legende, Geschichte, Sage

Beim Figovc Kreuz findet jedes zweite Jahr die Speisensegnung zu Ostern statt. In den dazwischen liegenden Jahren ist sie beim nahen Stefan Kreuz.

1870 ließen die Bauern Jurij Reš, vlg. Prenar, und Aleš Mlinar, vlg. Črčej das Kreuz in Moos errichten. Wer der Baumeister war, ist nicht bekannt. Die Fundamente bestehen aus Natursteinen, die Mauern aus handgeformten Ziegeln. Der Stein für die Steinplatteln am Dach stammt vom nahen Berg bei Replach. Das Kreuz hat noch immer die ursprüngliche Dachdeckung. Mit den gleichen Platteln war auch ein Teil des Kirchendaches in Rinkenberg eingedeckt.
Jurij Reš war angeblich Freisasse (freier Bauer), der zu keiner Grundherrschaft untertänig war. Für die damalige Zeit war er sehr gebildet. Er besuchte auch die lateinischen Schulen in Klagenfurt, jedoch musste er das Studium wegen dem Tod seines Vaters aufgeben. Weil er »schreiben konnte«, wurde er von den Bauern zum Bürgermeister von Moos gewählt. Es ist belegt, dass er von 1868 bis 1870 dieses Amt innehatte. Weil er nicht verheiratet war, erbte das Anwesen sein Neffe Jozl Mlinar.
Der zweite Erbauer des Kreuzes war Jurij Reš’s Schwager, Aleš Mlinar. Auch er stammte aus einer alteingesessen Familie in Moos. Er wurde 1819 geboren und als er 17 Jahre alt war, kaufte ihm sein Vater den angrenzenden Črčej-Hof. Er wirtschaftete sehr gut, zwei seiner Söhne wurden Priester und drei Bauern: einer zu Hause beim Črčej, einer beim Mlinar, und einer beim Prenar. Auch sie waren sehr fortschrittliche Bauern und wirtschafteten gut, doch nahmen sie nicht so viel Geld ein, wie sie ausgaben. So bekamen alle drei Bauernhöfe neue Besitzer: beim Prenar die Familie Milač aus Krain, zum Mlinar kam die Familie David und der neue Besitzer beim Črčej wurde Andrej Kumer aus Replach.

(Aus: Miko Kumer, Vaško znamenje [Das Dorfkreuz], in: Družina in dom 1972, Nr. 4, S. 54–56.)