Forma viva, Stevan Luketić

Beschreibung

Die Oberfläche (Textur), bestehend aus Stahlblech-Abfällen und Spänen, hat der Bildhauer in ein dichtes Gewebe, ein „bildreiches“ Relief zusammengeschweißt. Der bildnerische Ausdruck der Plastik ist auf der vielförmigen Oberfläche dem nicht einfangbaren Licht- und Schattenspiel untergeordnet, das nur der frontalen Betrachtung dient. Den Künstler interessierten weniger die Konstruktions- und Kompositionsmöglichkeiten, sondern die symbolische Aussagekraft des Eisens als Baumaterial der modernen Zeit.

Legende, Geschichte, Sage

Stefan Luketić wurde am 8. November 1925 in Budva (Montenegro) geboren. Von 1945–1950 war er Offizier beim Militär, danach studierte er an der Akademie für bildende Kunst in Zagreb, wo er 1955 bei Professor Fran Kršinić diplomierte. Luketić hatte auch mehrere Gruppenausstellungen im Ausland (Paris, Rom, Bari, Lugano).

SYMPOSIUM FORMA VIVA
Ende der 1950er und 1960er kam es in Europa und auf der ganzen Welt zu mehreren Bildhauersymposien. Die Initiatoren waren meist die Künstler selbst. Sie entstanden als Reaktion auf die Verhältnisse in der Kultur.
Die ersten internationalen Symposien fanden in Slowenien 1961 statt, und zwar in Kostanjevica, wo mit Holz gearbeitet wurde, und in Portorož, wo Steinskulpturen entstanden. Nur drei Jahre später fand das erste Symposium in Ravne statt. Hier wurde mit Stahl und Eisen gearbeitet – mit den Materialien, die der Region in den 1960er Jahren mit der florierenden Eisenhüttenindustrie Wohlstand brachten. Während die Skulpturen in Kostanjevica und Portorož in Parkanlagen ihren festen Platz haben, sind sie in Ravne in der ganzen Ortschaft zerstreut aufgestellt. Die ersten Skulpturen entstanden zwischen den Wohnblöcken der Arbeitersiedlungen in Čečovje und Javornik, später auch im Stadtzentrum.
In Ravne entstanden von 1964–1089 im Rahmen von 7 Symposien 30 Skulpturen von ebenso vielen Künstlern: 7 Künstler aus Slowenien, 5 aus Japan, 3 aus England, je 2 aus Deutschland, Kroatien, Italien und den USA sowie je ein Künstler aus Jugoslawien, Polen, Makedonien, Österreich, Dänemark, Irland und Kanada.


Quelle: Marko Košan, Forma viva 1964-69. Katalog, Koroški muzej Ravne na Koroškem, 1999, str.26, 27.