Flankiert von zwei Birken steht das Kanzkreuz an einer Weggabelung in Rubland unweit der örtlichen Volksschule. Es besitzt eine rautenförmige Rückwand, hat ein mit Holzbretteln gedecktes Satteldach mit verzierten Stirnleisten und ein kleines, gußeisernes Kruzifix.
Der Hof vulgo Kanz befindet sich seit 1973 im Eigentum der Familie Buchacher. Das Kreuz bestand bereits damals. Bereits völlig desolat, wurde es schließlich 1983 komplett erneuert, das Kruzifix vom alten auf das neue Kreuz übertragen. Die Segnung erfolgte durch den damaligen Pfarrer Rudolf Ortner. Zeitgleich mit der Erneuerung des Kreuzes wurden daneben zwei Birken gepflanzt.
Rechts vom Wegkreuz hat die Gemeinde eine Informationstafel aufgestellt, mit Daten zur Geschichte des Bergbaus in Rubland und der Rubländer Pfarrkirche.
Das Kreuz war bis vor rund 10 Jahren, also bis 2006, Station bei der alljährlichen Fronleichnamsprozession.
Auf der Informationstafel der Marktgemeinde Paternion ist folgendes nachzulesen:
Bergbau und Hammerwerke
In Rubland wurde bereits im 15. Jh. nach Blei, welches mit Zink, aber auch mit dem wertvollen Gelbbleierz, dem Molybdän, vermischt war, geschürft. Aus dieser Zeit stammt eine Instruktion des Freiherrn von Dietrichstein an seine Bergrichter. Nur konnte man in alten Zeiten dieses Molybdän nicht herausarbeiten, es wurde mit dem tauben Gestein auf die Halden gekippt. Im letzten Weltkrieg (Zweiter Weltkrieg) wurden die Bleistollen in Rubland wieder eröffnet und bearbeitet und dies hauptsächlich wegen der Gewinnung des Molybdäns, welches zur Stahlhärtung verwendet wurde. Auf der Tschinglertratten befand sich eine Aufbereitungsanlage, auf welcher das zerkleinerte Erz über Rüttelbleche, welche leicht geneigt waren, langsam durch Wasser geschwemmt wurde. Nach dem Gewicht der drei Erze Molybdän, Blei und Zink sind diese am unteren Ende der Rüttelanlage getrennt angekommen. Im Jahr 1811 produzierte das Revier Rubland an Blei und Galmei aus acht Stollen 66.175 Pfund Blei und 13.090 Pfund Galmei. Im gleichen Jahr ergab der Bergbau im Golbitsch- oder Tschinkelgraben ca. 1.200 Pfund Blei.
Nähere Einzelheiten über den Bleibergbau liefert das erhalten gebliebene Paternioner Berggerichtsprotokoll von 1661 - 1749. Dieses Protokoll erwähnt die Existenz vieler alter Stollen. Noch mehr Nachrichten bringt das Berglehensbuch für die Zeit 1753 - 1766.
Einwohner von Rubland: 2.388 ha Ausmaß und 105 Einwohner. 1785 war noch kein weltlicher Lehrer angestellt, in Religion unterrichtete Pater Cabinian (Barfüßer, Augustiner und Localcurat).
Die Volksschule wurde im Jahr 2010 geschlossen.
Die Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Rubland:
Das Patronat hatte der Religionsfond, die Vogtei hatte die Herrschaft Paternion. Der Ort wurde 1488 als Ruebland genannt und es wird berichtet, dass dort schon 6 Bauern hausten. Es wurde hier wahrscheinlich schon im 14. und 15. Jh. gerodet. Urkundlich 1736 genannt, weil hier zur Zeit der Gegenreformation ein Augustinerpater aus Völkermarkt als Missionar tätig war, ihm folgte dann ein Hieromyt.
Die Kirche und das Missionshaus wurden um die Mitte des 18. Jhs. erbaut. Seit 1782 ist sie eine Lokal-Kaplanei oder Kuratie. Es dürfte in Rubland schon vorher eine Kirche bestanden haben, da der westlich vorgelagerte Turm älteren Datums ist. Das Langhaus und der eingezogene halbkreisförmige Altarraum besitzen eine einheitliche Flachdecke. Die neue Holzempore mit einer Verkleidung stammt aus dem 19. Jh.
Paternion
Das Kreuz steht in Rubland direkt an der Straße.
Fam. Alfred Buchacher vulgo Kanz
Kategorie | Bildstöcke / Wegkreuze |
Gemeinde | Paternion |
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