Login



Marienkapelle Aifersdorf

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2016

Marienkapelle Aifersdorf 1

Marienkapelle Aifersdorf - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2016

Marienkapelle Aifersdorf 2

Marienkapelle Aifersdorf - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2016

Marienkapelle Aifersdorf 3

Marienkapelle Aifersdorf - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2016

Marienkapelle Aifersdorf, Innenraum

Marienkapelle Aifersdorf - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2016

Marienkapelle Aifersdorf, Marienstatue

Marienkapelle Aifersdorf - Bild 5

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2016

Marienkapelle Aifersdorf 4

Marienkapelle Aifersdorf - Bild 6
Thumb 1 Thumb 2 Thumb 3 Thumb 4 Thumb 5 Thumb 6

Beschreibung

Von den Ortsbewohnern als Marienkapelle bezeichnet, handelt es sich hier um einen Giebelbildstock mit Satteldach und einem begehbaren Innenraum mit einer Marienstatue. 2001 wurde der Bildstock innen und außen renoviert, die Marienstatue durch die Werkstatt Campidell in Feistritz/Drau restauriert und am 2. September desselben Jahres das bauliche Kleinod unter großer Beteiligung der Bevölkerung und im Beisein von Bürgermeister Eder von Pfarrer Johannes Biedermann gesegnet.

Legende, Geschichte, Sage

Anstelle des Bildstockes stand hier früher eine geräumige Holzkapelle, die im Inneren mehrere Bankreihen besaß und allen "Dörflern" ausgiebig Platz bot, was auch die nach wie vor übliche Bezeichnung "Marienkapelle" erklärt. Diese wurde, so wird erzählt, von der Fam. Santer vulgo Aichholzer aus Dankbarkeit erbaut, weil der eigene Hof bei einem Großbrand im Ort vor rund 300 Jahren von den Flammen verschont geblieben war. Die Holzkapelle wurde schließlich im Jahr 1914 ein Raub der Flammen. Ursache war eine brennende Kerze.
Jahrzehnte später, nämlich Anfang der 1940-er Jahre wurde auf Wunsch der Aichholzermutter Anna Santer, im Ort als "Aichholzer Nane" bekannt, mit Unterstützung der Aifersdorfer der heutige Bildstock erbaut.
Hinter der Entstehung des heutigen Bildstockes verbirgt sich eine dramatische Lebensgeschichte: 1933, Hitler war in Deutschland bereits an der Macht, brach Hermann Santer, der Mann von Anna Santer und zweifacher Familienvater, von Beruf Mineur, angesichts der vorherrschenden Arbeitslosigkeit in Österreich, mit ein paar Kollegen nach Persien, dem heutigen Iran, auf. Dort wurde gerade ein gewaltiges Bauprojekt, nämlich die Transiranische Eisenbahn zwischen dem Kaspischen Meer und dem Persischen Golf verwirklicht. Als mit der Zeit die Brief- und Geldsendungen nach Hause ausblieben, traf Anna Santer einen äußerst mutigen Entschluß. Sie verpachtete im Frühjar 1936 den kleinen Hof in Aifersdorf, lieh sich Geld aus, vertraute ihre beiden Kinder der Obhut ihrer Schwester an und machte sich ohne jegliche Fremsprachenkenntnisse auf den Weg in den Iran, um ihren Mann zu suchen und wieder heim zu holen. Allein 8 Tage dauerte ihre Zugfahrt, 48 Stunden die Überquerung des Kaspischen Meeres. In Teheran galt es etliche Probleme zu überwinden, ehe sie ein LKW-Fahrer zum Baustellenlos, wo ihr Mann arbeitete, mitnahm. Anna Santer verbrachte schließlich 3 entbehrungsreiche Jahre an der Seite ihres Mannes, ehe sie gemeinsam in die Heimat zurückkehrten. Als Dank für den glücklichen Ausgang ihrer Odyssee wurde Anfang der 1940-er Jahre für die einst abgebrannte Holzkapelle die heutige Andachtsstätte erbaut.

Bei der Marienkapelle wird alljährlich eine Maiandacht gefeiert.

Motive / Inschriften

Im Giebel befindet sich die Inschrift "Maria, Königin des Friedens, bitt' für uns."

Gemeinde

Paternion

Standort

Der Bildstock befindet sich auf der dem Wohnhaus gegenüberliegenden Straßenseite.
Aifersdorf, Südtiroler Straße 2
9711 Paternion

Entstehungszeit

Anfang der 1940-er Jahre

Eigentümer / Betreuer

Fam. Santer vulgo Aichholzer