Schmiedenkreuz Zweinitz

Beschreibung

Das einfache Holzkreuz mit einem Eisenkruzifix beim Haus vulgo Schmied in Zweinitz, das bei den Einheimischen auch unter der Bezeichnung Wagnerkeusche bekannt ist, diente stets als Weg- und Prozessionskreuz. 1918 wurde das Haus vulgo Schmied von Johann Fischer sen. gekauft und befand sich seither im Familienbesitz. Das Kreuz bestand schon damals. Sein Name erinnert heute an die Zeit, als im Gewölbe des Hauses noch eine Werkstatt untergebracht war. Der letzte Schmied der hier arbeitete, war Johann Fischer jun.
Das nach Süden ausgerichtete Kreuz erhielt im Jahr 1985 einen neuen Sockel, 1995 wurde es neu gedeckt.

Öffentlich zugänglich

Legende, Geschichte, Sage

Das Schmieden Kreuz war einst Betstation für die Gläubigen aus Zweinitz und Gurk. Die Gurker gingen viele Jahrzehnte hindurch im Mai am 2. Bitttag nach Zweinitz. 1969 wurde diese Prozession schließlich auf Grund der inzwischen stark frequentierten Straße eingestellt.

Informationen zur einstigen Schmiede:
Die Schmiede scheint im Franziszeischen Kataster noch nicht auf und dürfte daher erst in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. von Wagnermeister Johann Maier errichtet worden sein. Als der Wagnermeister 1885 geheiratet hat, lautete die Adresse Proßenstein 27 (heute Zweinitz). Am 10. April 1906 brach in der Schmiedkeusche ein Feuer aus und die 46-jährige Ehefrau und die 15-jährige Tochter des Schmiedemeisters verbrannten im Haus. Ob das Hauskreuz in diesem Zusammenhang errichtet wurde, ist nicht überliefert. Nach diesem Unglücksfall wurde das Grundstück von Johann Fischer, dem Großvater von Gerald Adinger aus Gurk, gekauft, das Haus neu aufgebaut und die Schmiede von ihm bis zu seinem Tod 1938 weitergeführt. Er hatte das Schmiedehandwerk in der Rauneggerschmiede in Glödnitz erlernt und danach in Zweinitz beim Monesbauer (südlich der Gurktal Straße westlich vom vulgo Linder) eine Schmiede betrieben, ehe er dann in Zweinitz 27 tätig wurde. Sein Nachfolger wurde Gerald Adingers Onkel ebenfalls mit Namen Johann Fischer (1906 – 1980), welcher die Schmiede dann noch bis in die 1960-er Jahre weiterführte. Nach der Pensionierung des Onkels herrschte in der Schmiede nur mehr ein sehr eingeschränkter Betrieb. Die Schmiede war im Haus der Familie Adinger untergebracht, welches in den 1970-er Jahren schließlich umgebaut und die Schmiede in eine Garage und einen Holzlagerraum umgewandelt wurde.