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Ehrengrab Christine Lavant

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2013

Grabmal 1

Ehrengrab Christine Lavant - Bild 1

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2013

Grabmal 2

Ehrengrab Christine Lavant - Bild 2

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2013

Grabmal 3

Ehrengrab Christine Lavant - Bild 3

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2013

Grabmal 4

Ehrengrab Christine Lavant - Bild 4

Foto: Monika Gschwandner-Elkins 2013

Grabmal 5

Ehrengrab Christine Lavant - Bild 5
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Beschreibung

Das Ehrengrab von Christine Lavant am Ortsfriedhof von St. Stefan im Lavanttal ziert ein Mondkreuz aus Metall, geschaffen vom Kärntner Bildhauer Heinz Glawischnig. Am Grab der Dichterin, das vom Wolfsberger Ehepaar Lintschnig gepflegt wird, ist zu lesen: "So nah ging mir die Nacht noch nie/im Halbtraum beuge ich das Knie/helf ihr das Mondkreuz tragen."

Legende, Geschichte, Sage

Christine Lavant, eigentlich Christine Habernig, geborene Thonhauser wurde am 4. Juli 1915 als Christine Thonhauser in Groß-Edling bei St. Stefan im Lavanttal als neuntes Kind des Bergarbeiters Georg und seiner Frau Anna geboren und wuchs in Armut auf.

Durch ihre Krankheiten (Skrofulose, Lungentuberkulose) behindert, konnte sie keine über die Bürgerschule hinausreichende Bildung erwerben, aber auch keine schwere körperliche Arbeit verrichten und verdiente ihren Lebensunterhalt - bis zu ihrer späteren Anerkennung als Schriftstellerin - mit Strick- und Webarbeiten. Die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte sie in größter Zurückgezogenheit in ihrer Wohnung in St. Stefan im Lavanttal.

Nach einer Phase schwerer Depressionen beschäftigte sich Lavant mit religiöser, mystischer und philosophischer Literatur und schließlich mit der Lyrik von Rainer Maria Rilke, die sie veranlasste, selbst zu schreiben. Nach Ablehnung eines unter ihrem bürgerlichen Namen Thonhauser an den Grazer Leykam Verlag geschickten Romanmanuskriptes vernichtete sie 1932 ihre bis dahin entstandenen literarischen Arbeiten.

1939 heiratete sie den um 30 Jahre älteren Josef Habernig. Ihre literarische Tätigkeit nahm sie erst 1945 unter dem Schriftstellernamen Lavant wieder auf, als erstes Buch erschien die Erzählung "Das Kind" mit stark autobiographischem Bezug. Es folgten die Erzählung "Das Krüglein" und der Gedichtband "Die unvollendete Liebe" (1949).

Ab Mitte der fünfziger Jahre verkehrte Christine Lavant mit dem Komponisten Gerhard Lampersberg und seine Frau Maja und war immer wieder am Tonhof in Maria Saal zu Gast, dem geistigen und kulturellen Zentrum im Kärnten der 1950-er Jahre. Dort traf die Dichterin unter anderem auch auf den jungen Thomas Bernhard. Mit dem Gedichtband "Die Bettlerschale" (1956) gelang Christine Lavant der Durchbruch in der literarischen Öffentlichkeit, es wurden ihr die ersten Preise zuerkannt.

Ab 1967 war sie korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur in Mainz und Mitglied des PEN-Clubs.

Christine Lavant verstarb am 7. Juni 1973 in Wolfsberg an den Folgen eines Schlaganfalls.

Nach ihrem Tod erhielt die Schriftstellerin ein Ehrengrab in St. Stefan. Anläßlich ihres 25. Todestags erschien 1998 eine Sonderpostmarke. Auch ein "Christine Lavant Lyrik-Preis", vom Land Kärnten gespendet, wird seit 2003 vergeben.
In der Neuen Mittelschule St. Stefan, wo sie einst zur Schule ging, ist ihr eine Dauerausstellung gewidmet. Die Dokumentation
in der Hauptschule ist während der Schulzeit öffentlich zugänglich.

In St. Stefan lassen sich die Lebensstationen von Christine Lavant bis heute nachverfolgen. Am südlichen Ortseingang befindet sich die Bäcklkeusche, das Geburtshaus von Christine Lavant. Der einstige Wohnraum der Familie wird heute als Garage genutzt. Unweit der Bäcklkeusche in westlicher Richtung befindet sich das Anwesen der Familie Juri. Auch hier lebte die Schriftstellerin für einige Zeit. Das ehemalige Kaufhaus Lintschnig wurde schließlich ihr langjähriger Wohnsitz, nur unterbrochen von einem 1-jährigen Klagenfurtaufenthalt, wo man ihr eine Wohnung in den sogenannten Sterneckhochhäusern in Waidmannsdorf zur Verfügung gestellt hatte. Von Heimweh geplagt, kehrte sie nach diesem kurzen Intermezzo wieder nach St. Stefan in das Lintschnighaus zurück, wo eine Gedenktafel an der Hausfassade an Christine Lavant erinnert.

Gemeinde

Wolfsberg

Standort

Das Grab der Schriftstellerin befindet sich am Ortsfriedhof gleich nach dem Eingang links.

KünstlerIn

Heinz Glawischnig

Eigentümer / Betreuer

Stadtgemeinde Wolfsberg