Lackenbauerkreuz

Beschreibung

Der Bildstock am Hof vulgo Lackenbauer entstand im Jahr 1959 und wurde als Ersatz für einen bereits zuvor bestehenden Bildstock von Johann Gaber, dem Vater des derzeitigen Hofbesitzers, neu errichtet. Er wurde zuletzt 1992 renoviert und 1993 von Pfarrer Otto Thonhauser eingeweiht. Es handelt sich um einen Breitpfeilerstock mit einer großen, tiefen Rundbogennische und einem mit roten Ziegeln gedeckten Satteldach. Der Bildstock ist nach Norden zur Straße hin ausgerichtet und zum Schutz gegen das im Sommer auf der Wiese weidende Vieh rundherum eingezäunt.
Der ursprüngliche Errichtungsgrund des Lackenbauerkreuzes ist nicht mehr bekannt.

Legende, Geschichte, Sage

In den Raunächten wird auch heute noch in vielen Häusern und Ställen geräuchert, um Mensch und Tier vor dem Einfluss böser Geister zu schützen und Segen für das kommende Jahr zu erbitten. Dieser Brauch hat sich beim vulgo Lackenbauer bis heute erhalten, wobei der Bildstock im Zentrum der Umgänge am Hof steht.

Weihnachten/1. Rauhnacht
Am heiligen Abend, das ist die erste Rauhnacht, zieht die ganze Familie mit einem Räuchergefäß, gefüllt mit Palmzweigen vom Vorjahr, in einer Prozession durch alle Räume des Hauses, Stall, Garagen und Arbeitsräume usw. Die Kinder sprengen dabei das Weihwasser, der Vater betet den Rosenkranz vor und der älteste Sohn ist dabei der Kreuzträger. Die Prozession führt am Bildstock vorbei, wo eine besondere Andacht gehalten und für das vergangene Jahr gedankt wird. Dann werden Weihnachtslieder gesungen und erst danach im Haus gemeinsam Weihnachten gefeiert.

Silvesterabend/2. Rauhnacht
Das nächste Mal findet dieselbe Prozession in der zweiten Rauhnacht statt. Das ist am Silvesterabend.

Heiligen Drei Könige/3. Rauhnacht
In der dritten Rauhnacht, am Vorabend vom Heiligen Drei Königs Fest gibt es den längsten Umgang. Nach dem Räuchern im Wohnhaus führt die Prozession auf das Feld hinaus. Das ganze Getreidefeld wird Rosenkranz betend umschritten. Es wird außerdem auch für eine gute Ernte und um Schutz gegen Krieg, Hunger und jedes Übel gebetet. Ist die Prozession vorbei, wird mitten im Feld das Rauchfass geleert und ein kleines Feuer mit den restlichen Palmzweigen entzündet. Ein passendes Lied bildet den Abschluss.

Palmsonntag:
Nach der Palmweihe wird mit dem geweihten Palmbesen das ganze Anwesen (Gebäude) 3 Mal betend und bittend umschritten. Dabei kommt man auch am Bildstock vorbei.

Dreikönigstag:
Am Dreiköngstag werden aus dem dickeren Holz der Palmzweige kleine Kreuze gefertigt und an den Türen des Hofs angesteckt. Dies soll Feuer, Blitz und alles Böse von Haus und Hof abhalten.

Dreinagelfreitag:
Der Dreinagelfreitag nach Ostern ist ein großer Feiertag für Gräbern. Die Kinder der Volksschule von Prebl pilgern an diesem Tag von Prebl nach Gräbern, um dort gemeinsam die Heilige Messe zu feiern. Der Weg führt am Lackenbauerkreuz vorbei, wo mit den Schülern eine kurze Andacht abgehalten wird.

Am Barmherzigkeitssonntag wird beim Bildstock eine Andacht gefeiert.

Fronleichnam:
Vor dem Bildstock und dem Hauseingang werden Birkenbäumchen aufgestellt. Sie sollen versinnbildlichen, dass das Allerheiligste, welches durch den Ort getragen wird, im Haus und in den Herzen aufgenommen wird.

Maiandachten:
Es gab beim Bildstock immer wieder Maiandachten, aber in letzten Jahren nicht mehr so oft wie früher.