Reisnerkreuz

Beschreibung

Beim Reisnerkreuz handelt es sich um einen alten Bildstock. Über dem Sockel erhebt sich ein quadratischer Pfeiler, auf dem ein Tabernakel aufsitzt, dessen Seiten nach oben hin breiter werden. Das eher flache, mit Ziegeln gedeckte Zeltdach wird von einem zweigestrichenen Patriarchenkreuz bekrönt. An der nördlichen, der Straße zugewandten Seite des Pfeilers befindet sich eine Nische mit einem versperrbaren Opferstock. Der Bildstock wurde 1962 renoviert und zeigte damals im Norden die Kreuzigung, im Westen den hl. Florian, im Süden den hl. Johannes und im Osten die Taufe Christi. Die letzte Renovierung erfolgte 1989: Die Bilder wurden von Gerhard Warzilek soweit möglich anhand der alten Malereien rekonstruiert, nur anstelle des hl. Johannes wurde der hl. Nikolaus am Bildstock angebracht. Die Maurerarbeiten wurden von Johann Sternath durchgeführt, Johann Ragger fertigte den Dachstuhl und Josef Gutschi deckte das Dach. Die Neueinweihung erfolgte durch Kaplan Josef Allmaier.

Legende, Geschichte, Sage

Das Reisnerkreuz ist auch unter der Bezeichnung St. Johanner Kreuz bekannt. Beim Bildstock ist zu Fronleichnam die 1. Station.
Eine Abschrift der Stadtgerichtsbeschreibung von Wolfsberg vom April 1560 beruft sich auf ein noch älteres Dokument, das einen Streit zwischen dem Erzbistum Salzburg als Besitzer von St. Andrä, St. Marein und Reisberg und dem Stift Bamberg als Besitzer des Landgerichts Hartneidstein über die Burgfriedgerechtigkeit der genannten Orte betrifft. Bamberg beruft sich dabei auf ein altes Buch vom 18. Februar 1425 in welchem zwei steinerne Kreuze als Grenze beschrieben werden, wobei es sich beim zweiten Kreuz um jenes in St. Johann gehandelt haben könnte (siehe Eduard Skudnig, Bildstöcke in Kärnten, S.124).