Bei der ehemaligen Schlosskapelle handelt es sich um einen romanischen Bau. Im Jahr 1522 wurde die Apsis der Kapelle zum Großteil abgetragen und durch einen spätgotischen 5/8 Chorschluß ersetzt. Man hat dabei über dem Chor zum Schutz vor der drohenden Türkengefahr ein Wehrgeschoß mit Schlüsselscharten angebracht. Auch das spitzbogige Westportal ist spätgotisch. Im Jahr 1727 erhielt die Kapelle einen Dachreiter mit Glocke und Pyramidenhelm sowie bald danach eine kleine westliche Vorlaube. Innen besitzt die Kapelle ein flachgedecktes Schiff, einen spitzbogigen Triumphbogen und einen Rokokoltar (M. 18. Jh.) mit Opfergangsportalen mit den Statuen der hll. Katharina und Margaretha. Das Altarblatt zeigt die Krönung Mariens und darüber befindet sich eine kleine Statue des hl. Nikolaus. Bilder aus dem 17. Jh. (Maria Magdalena, Johannes der Täufer, hl. Florian, hl. Donatus) und 18. Jh. (Bilder der vier Kirchenväter) ergänzen das Inventar der Kapelle.
Die Kapelle befindet sich in Privatbesitz.
Die ehemalige Schlosskapelle ist der hl. Dreifaltigkeit und dem hl. Nikolaus geweiht. Die Einweihung erfolgte im Jahr 1185.
In der Gemeindechronik ist zur Kapelle folgendes nachzulesen: In den Pfarrmatriken von St. Thomas aus dem Jahr 1619 wird die Kapelle in Portendorf als Filiale bezeichnet, ebenso in einem Visitationsprotokoll vom 2. Jänner 1627. Der damalige Visitator, der Dekan der Kathedrale von Laibach, hat auch die Kapelle in Portendorf visitiert und notiert: "Dreimal im Jahr wird hier zelebriert. Der katholische Besitzer des Gutes hat Kelche und Meßkleider als sein Eigentum in Verwahrung. Das Patroziniumsfest am Nikolaustag (6. Dez.) wird in Portendorf mit hl. Messe und Predigt gefeiert, ebenso am Festtag der hl. Katharina. Das Hauptfest aber ist am 1. Sonntag nach dem 16. Juli (Fest Maria vom Berg Kamel), an dem auch ein Umgang abgehalten wird." Die Kapelle wird in allen Urkunden als Eigentum der jeweiligen Schlossbesitzer von Portendorf erwähnt, die auch stets für die Erhaltung und Einrichtung selbst aufkamen. Das in unmittelbarer Nähe der Kapelle befindliche Schloss Portendorf wurde wegen seines schlechten baulichen Zustandes 1904 gesprengt. Die Kapelle erlitt dadurch schwere Schäden. Auf Antrag der Pfarrgemeinde sollte die Portendorfer Kapelle 1923 abgetragen werden, was der damalige Konservator Jaksch jedoch verhindern konnte. Der schließlich schon sehr desolate Kirchenbau wurde nach einer grundlegenden Restaurierung am 15. Juli 1956 neuerlich geweiht. Um die Restaurierung hat sich neben der Familie Hasslacher der Restaurator (Adolf?) Campidell besonders verdient gemacht.
Magdalensberg
Die Kapelle befindet sich nördlich von Gut Portendorf.
Portendorf 6
9064 Magdalensberg
G. Hasslacher
Kategorie | Kapellen / Kreuzwege |
Gemeinde | Magdalensberg |
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