Lippitschkreuz

Beschreibung

Der mit Hilfe des Bundesheeres, und zwar dem Jägerbataillon 25 unter Vzlt. Kiss, zuletzt im Jahr 1988 renovierte Bildstock westlich von Gotschuchen verkörpert die für Kärnten sehr charakteristische Form des Laubenbildstocks. Die Grundform des Bildstocks wird in einem solchen Fall durch ein vorgezogenes Dach, das von einem hölzernen Säulenpaar getragen wird, zu einem wettersicheren Unterstand für ein gemeinsames Gebet oder eine Andacht erweitert. Die Nische ist nicht wie bei den meisten Bildstöcken bemalt, sondern sie birgt einen hölzernen neubarocken Altaraufbau mit einem modernen Bild der Pfarrheiligen, wobei sich hier ursprünglich eine Statue der Margareta von Antiochien befand, welche gestohlen wurde. Im Zuge der Renovierung wurde der Bildstock neu aufgebaut und dabei umgedreht. Die Nische war früher nach Westen zur Straße hin ausgerichtet, jetzt schaut sie in Richtung Wohnhaus. Das mit Holzbretteln gedeckte Dach trägt ein sogenanntes Wiederkreuz, bei dem die Balken des Kreuzes noch einmal durchkreuzt sind (Die Wiederholung der Kreuzform ist im christlichen Kontext vermutlich ein Symbol für die fünf Wundmale Christi verwendet), und einen Turmhahn.

Legende, Geschichte, Sage

Beim Bildstock erfolgt alljährlich die österliche Speisensegnung. Zu diesem Anlass wird der Bildstock von der Familie Umnig geschmückt.
Der Name des Bildstockes geht auf den nahegelegenen Hof vulgo Lippitsch oder Lippeitschitsch zurück, auch vulgo Lipič oder Lipešič (slow.) bzw. Lipeč (slow. Dialekt). Bei Bertrand Kotnik (Die Geschichte der Häuser in Südkärnten, S. 65) ist Folgendes zu lesen: "1646 begann Philipp Perkhman der Herrschaft Hollenburg mit den jährlichen Abgaben zu dienen. 1664 besitzt dieser als Fassbinder das Vösser Waldrecht, was bedeutet, dass er das bei seinem Handwerk benötigte Holz im herrschaftlichen Wald holen darf. 1710 kaufte die Keusche Klemen Struger. 1711 ist dieser als Vater Klemen Lippiz im Taufbuch eingetragen. 1748 ist Simon Källischnigg Lippeitschitsch genannt."